Langlebige Böden mit natürlicher Ausstrahlung als Fertigparkett
Holz ist ein natürlicher Werkstoff mit einer langen Tradition. Als Bodenbelag in Wohnräumen ist ein Hartholzparkett angenehm fußwarm und wird wegen seiner behaglichen Ausstrahlung geschätzt. In der Ausführung als Fertigparkett ist der Boden dabei besonders formstabil und auch ohne professionelle Hilfe schnell verlegt. Gleichzeitig ist das Material relativ unempfindlich und leicht zu reinigen.Fertigparkett im Vergleich zu anderen Bodenbelägen
Fußböden aus Holz haben die Eigenschaft, Schadstoffe und Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen. Während die Absorbierung von Luftschadstoffen sich positiv auf das Raumklima auswirkt, kann zu viel Luftfeuchte das Parkett aufquellen lassen. Dies geschieht besonders bei Vollholzparkett und Dielenböden. Bei Fertigparkettböden wird die Verformung durch den mehrschichtigen Aufbau aus unterschiedlichen Materialien verhindert, ohne dabei die natürliche Holzoptik einzubüßen. Im Vergleich zu Laminatböden mit Holzdekor ist hochwertiges Laminat grundsätzlich robuster. Allerdings ist es beim Fertigparkett möglich, die oberste Schicht bei störenden Gebrauchsspuren je nach Stärke mehrfach abzuschleifen und aufzuarbeiten. Teppichböden sind nur bedingt eine Alternative. Zwar sind sie angenehm unter den Fußsohlen, im Hinblick auf Hygiene aber für Allergiker ungeeignet. Daneben sind sie oft durch giftige Substanzen belastet, die über lange Zeiträume aus dem Belag ausdünsten und teilweise als unangenehmer Geruch im Raum wahrnehmbar sind.
Aufbau von Fertigparkettdielen
Aufgrund seines Aufbaus wird Fertigparkett oft als Mehrschichtparkett bezeichnet. In der Regel besteht es aus zwei oder drei Schichten mit unterschiedlichen Aufgaben. Der dreischichtige Aufbau ist dabei der häufigste. Die oberste Schicht bildet die Nutzschicht aus Massivholz. Sie verleiht dem Fertigparkett die gewünschte Holzbodenoptik. Meistens werden die Dielen mit einer Nutzschichtdicke zwischen 4 mm bis 5 mm angeboten, was das Abschleifen bis zu dreimal ermöglicht. Als Tragschicht dient eine quer zu Deckschicht angeordnete Lage aus Nadelholzstäben. Die unterste Schicht bildet ein dünnes Brett aus Nadelvollholz. Es erzeugt den notwendigen Gegenzug zur Deckschicht und verhindert somit das Verziehen des Holzes. Zum kraftschlüssigen Verbinden der Dielen sind die Bretter an Stirn- und Längsseiten mit Nut und Feder oder speziell gefrästen Klickvorrichtungen versehen. Die Dielen werden verlegefertig inklusive diverser Endbeschichtungen hergestellt. Nach dem Einbau ist daher keine Nachbehandlung erforderlich.
Verlegemuster von Fertigparkett
Fertigparkett wird in unterschiedlichen Musterungen und Formaten angeboten. Am gängigsten ist die Verlegung in Optik eines Schiffsbodenverbundes oder als Landhausdiele. Im Unterschied zu Massivparkett werden kleinteilige Verlegemuster schon auf der großformatigen Trägerplatte vom Hersteller angelegt. Unterschieden wird nach 2-Stab-Diele und 3-Stab-Schiffsboden, je nach Anzahl der nebeneinanderliegenden Parkettstäbe. Die Landhausdiele ist ein sogenanntes 1-Stab-Parkett und besteht nur aus einem Stab. Alle Ausführungen werden auf dem Markt in unterschiedlichen Längen, Breiten und Oberflächen angeboten. Entsprechend einem echten Holzfußboden werden die Stäbe auf der Trägerplatte und die Dielen als Ganzes versetzt zueinander angeordnet und verlegt.
Holzauswahl und Beschichtung der Oberflächen
Die Auswahl des passenden Parketts hängt von drei Faktoren ab: der gewählten Holzart, der Sortierung und der Oberflächenbehandlung. Die Holzsorte spielt nicht nur im Hinblick auf die Optik eine Rolle, sondern auch auf die Widerstandsfähigkeit. Eiche stellt dabei den Belag mit dem höchsten Härtegrad dar. Weiterhin werden heimische Hölzer wie Buche, Birke, Ahorn und Kirsche, aber auch exotische Holzsorten eingebaut. Neben der gewählten Holzart ist die Sortierung für die Farbigkeit und Raumwirkung ausschlaggebend. Sortierungen mit kräftiger Maserung und unschädlichen Astlöchern wirken lebendig und natürlich. Farbähnliche Dielen mit dezenter Strukturierung erzeugen den Eindruck einer homogenen Fläche. Je nach gewünschter Optik und abhängig von der Belastung im Gebrauch wird die Oberfläche lackiert, geölt oder gewachst angeboten. Pflegeprodukte sind entsprechend der Beschichtung zu verwenden.
Verlegung auf unterschiedlichen Untergründen
Für die Verlegung gilt grundsätzlich, dass der Untergrund trocken, sauber und eben sein muss. Beim Neubau sollte darauf geachtet werden, dass der Estrich gut durchgetrocknet ist. Es ist empfehlenswert, bei neu eingebautem Estrich und bei bodenkalten Räumen eine PE-Folie als Feuchtigkeitssperre unter dem Parkett einzubauen. Auf vorhandene Dielenböden im Altbau kann ein Fertigparkett ebenfalls verlegt werden. Teilweise ist es dabei erforderlich, durch zusätzliches Nageln und Abschleifen des Altbelags einen ebenen Untergrund herzustellen. Das Parkett wird dann im 90-Grad-Winkel zu den alten Fugen ausgerichtet. Keramische Beläge oder schadhafte Untergründe können mithilfe von Spachtelmasse nivelliert werden. Für die Verwendung eines Fertigparketts in Kombination mit einer Fußbodenheizung ist auf eine gute Wärmeleitfähigkeit und eine geringe Dicke der Holzschicht zu achten. Auch die Verlegeart und eine spezielle Trittschalldämmung, die die Wärme besser leitet, spielen hier eine Rolle.
Während zweischichtiges Fertigparkett vollflächig verklebt werden muss, können dreischichtige Systeme auch ohne Haftung am Untergrund, also schwimmend verlegt werden. Klickverbindungen ermöglichen ein Zusammenfügen ohne zusätzliches Verleimen der Kanten. Bei waagerechten Verlegesystemen werden die Dielen auf dem Boden liegend zusammengesteckt und mittels Hammer und Schlagklotz ineinander geschlagen. Ohne zusätzliches Werkzeug lassen sich Parkettdielen einbauen, die schräg von oben zusammengefügt werden. Sie verkanten sich beim Herunterdrücken ineinander. Nach dem Verlegen des Bodens ist das Parkett sofort betretbar. Klicksystem lassen sich je nach System wieder aufnehmen und bei einem Umzug mitnehmen. Ein Fertigparkett vereint die charakteristischen Merkmale eines Holzfußbodens mit den praktischen Eigenschaften eines pflegeleichten und unempfindlichen Bodenbelags.